Um 21.45 Uhr ging mein Flug ins Abenteuer. Natürlich war ich furchtbar nervös - meine Flugangst - aber dank guter Ablenkungsmöglichkeiten im Flugzeug sowie meiner kleinen weissen Beruhigungstablette landete ich am Flughafen São Paulo. Und obwohl ich mir sicher war den Weiterflug von São Paulo nach Asunción nicht zu überleben, sass ich dann doch in der Tam Maschine. Leute...wenn ihr diesen Flug plant...vermeidet die Zwischenlandung in Ciudad del Este, ausser ihr steht auf Adrenalin und Magenverdrehungen. Da die Strecke doch recht kurz ist, gibts ein ganz schönes auf und ab ;o)
Fotos zum Reisebericht findet ihr unter: http://www.fotomystic.blogspot.com/Ankunft Paraguay - Asunción
Über Bevölkerungsdichte, Geographie und Geschichte findet sich genug im Internet, ich erzähle von erlebtem und selbst gesehenen.
Ich beginne mit dem Ort, an dem ich die meiste Zeit verbrachte. Der kleine Markt am Plaza de la Libertad. Ein bekannter meines Partners arbeitet dort an einem kleinen Marktstand. Patricio verkauft Schmuck, Taschen, Skulpturen etc, seine Frau Maxima, die ebenfalls einen kleinen Stand hat verkauft Schmuck und Piercings. (Welche man sich gleich vor Ort - open air - piercen lassen kann. Auch Tätowierungen werden gleich an Ort und stelle gestochen)
Also falls es euch einmal nach Asunción zieht, meldet euch, ich kann euch die Adresse von Patricio geben, er hilft gerne weiter bei Fragen, begleitet einen wenn man etwas sehen möchte und kann einem genau Auskunft geben über Geschichte und Regierung, wo dass man besser nicht hin sollte, wie's mit den Moskitos aussieht und wo man was findet.
Der Markt war ein besonders guter Ort um die Menschen zu beobachten. Was mich besonders berührte, war die Herzlichkeit mit der man immer wieder empfangen wird. Das einzige was man ihnen entgegenbringen muss ist Respekt, Freundlichkeit und Interesse. Beherrscht man die Sprache nicht so gut, gibt sich aber Mühe, sind sie ganz bemüht andere, einfachere Worte zu finden und nehmen ebenfalls Hände und Füsse oder Stift und Papier um eine Verständigung möglich zu machen.
Kinder werden ganz gross geschrieben. Im Bus wird für ein Kind immer Platz gemacht, damit es sitzen kann. Wenn ich gerade vom Bus rede...das war ebenfalls ein Abenteuer. In einigen Länder Südamerikas ist Bus fahren eine Sache die schnell gehen muss. Wenn ich an der Haltestelle will, das der Bus haltet, muss ich wild mit dem Arm fuchteln - aber dann halten sie tatsächlich an. Allerdings muss es dann schnell gehen : bevor das zweite Bein im Bus ist, fährt der Chauffeur schon wieder los. Gerade für Backpackers eine Herausforderung durch das Drehkreuz zu kommen. Auch steigen bei fast jeder Haltestelle Verkäufer zu, die von Saft über Brot, Socken und Empanadas alles Verkaufen und an der nächsten Haltestelle wieder aussteigen.
Überhaupt wird in dieser Stadt verkauft was das Zeug hält. Es gibt von Shopping Centren über Marktstände alles mögliche und unmögliche an Geschäften und man bekommt alles was man braucht. Apotheken stehen alle paar Meter, für ein Pack Aspirin habe ich umgerechnet .-70 Rappen bezahlt. Auch den Moskitospray kaufte ich dort ( Denn wenn jemand etwas gutes gegen die Biester hat, dann wohl das Land, in dem es sie gibt.) Ich hatte jedoch Glück und es war schlicht und einfach zu heiss für Moskitos, ausserdem regnete es lange nicht mehr richtig. Sogar Abends..ich hatte in Paraguay keinen einzigen Stich.
Abends
Was etwas speziell war, Im Januar ist in Paraguay Hochsommer. Wir assen also bei 35 Grad um 22 Uhr Nachtessen, währen gegenüber die Weihnachtsbeleuchtung blinkte und im Radio leise Jingle Bells lief. Das war jrgendwie total verwirrend. Durch Patricio wusste ich welche Orte gemieden werden sollten bei Nacht. Ausserdem lief ich nie mit Schmuck, Handtasche oder sonstigem Angeber Zeugs herum.
Ich fühlte mich auch recht sicher, da es überall Polizisten hat oder notfalls Taxis, wenn man sich gar nicht mehr wohl fühlt oder verlaufen hat.
Kriminalität
Über dieses Thema kann ich nicht viel erzählen, da ich nichts solches erlebt habe. Wie oben erwähnt hielt ich mich an die Ratschläge der Einheimischen, trug keinen Schmuck der nach was aussah, vermied gewisse gegenden und war einfach aufmerksam.
Wenn man gewisse Touris beobachtet muss man sich auch nicht wundern wenn ihnen was gestohlen wird...sorry
Patricio erzählte, dass seit der "neuen" Regierung einiges am ändern ist. So wurden die Obdachlosen in ein Heim gebracht (sagt man jedenfalls..) und die vielen Prostituierten seien nach Spanien gezogen - die schönen auf jeden Fall, meinte Patricio ;o)
Armut
Die Armut ist in Paraguay ein grosses Thema. Ich benötigte eine Zeit um für mich einen Weg zu finden um mit dem klar zu kommen ohne los zu heulen. Besonders Kinder die Betteln zerreissen beinahe das Herz. Und davon gibt es so viele, man kann einfach nicht allen helfen. Aber wann immer wir etwas an Resten hatten oder noch Brot auf dem Tisch, gaben wir es weiter. Kindern darf man kein Geld geben, das gibt ärger mit den Eltern. Die Kinder sollen merken, das sie etwas tun müssen um Geld zu verdienen. Und so verkaufen sie Kugelschreiber oder Bonbons oder fragen nach etwas essen.
Durch Patricio der sich ein kleines Häuschen aufbauen konnte im "Ghetto", durfte ich auch in diese Welt sehen. Mir wurde bewusst wie gut es mir doch geht und am liebsten hätte ich alle zu mir nach Hause geholt. Aber ich sah gerade an diesem Ort viel Herzlichkeit und fröhliche Menschen.
Wo man unbedingt hin sollte
- Einen Besuch wert ist auf jedenfall der Botanische Garten von Asuncion
- Das Panteón National de los Heroes (Heldengedenkstätte) stets bewacht von bewaffneten Soldaten.
Interessant zu beobachten die Wachablösung oder das Ritual wenn die Fahnen herunter gelassen werden
und sorgfältig zusammen gelegt, in Begleitung eines Trompeter.
-Das Chaco i
Mit einem kleinen "tucktuck" Boot überquert man den Rio Paraguay. Und steigt in einer unheimlich schönen
Landschaft wieder aus. Rinder, Hunde und Pferde laufen hier frei umher, es war wunderschön anzusehen.
Essen bzw Trinken
Das essen war gut und die Abwechslung gross. Mein Magen meistens total einverstanden mit dem Essen ;o)
Auf raten meiner Ärztin und Bekannter verzichtete ich anfangs auf Eiswürfel...bei 45 Grad warf ich die bedenken über Bord und hatte die ganzen Wochen nie Probleme. Allerdings rate ich, nicht in jedem Retsaurant Eis zu nehmen. Verlasst euch da etwas auf euer Gefühl.
Wir assen z.b oftmals im Biggest (auch weil man draussen sitzen konnte und weil es dort gute Pizzas gab) dort trank ich immer alles mit Eiswürfeln.
Das Hauptgetränk ist hier Mate Tee. Anstatt Handtaschen läuft Frau mit manchmal mehr oder weniger auffälligen Mate Kübeln herum. Ich glaube jeder hat so einen.Was man nicht findet ist Eis Tea, ich jedenfalls nicht. Dafür gibts in kleinen Shops herrlichen phänomenal guten Pfirsich Fruchtsaft, im gekühlten kleinen Tetra Päcken.
Das Hotel, dass ich euch empfehlen kann, ist das Palace Hotel, drei Sterne, unheimlich Romantisch. Das Zimmer das wir für drei Tage hatten war phänomenal gross, und in einem älteren, robust-romantischen Stil, mit Balkon. Das Personal war sehr freundlich und hilfsbereit, es war einfach wunderbar.
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